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Hier finden Sie wissenswertes und informatives zur Bürgerinitiative Ortsumgehung Groß-Bieberau und zu den Entwicklungen des Vorhabens.
Planung der Umgehungstraße B 38 Groß-Bieberau im Überblick
60 Jahre, 1959 bis 2019, erfolglos gekämpft und immer noch kein Licht am Ende des Tunnels sichtbar.
Zunächst der Stand der Dinge und ein kurzer Abriss des Geschehens:
Die Bürgermeister (Steuernagel, Armbrecht, Seubert, Buchwald), die Stadtverwaltung und die Stadtverordnetenversammlung bemühen sich seit 60 Jahren erfolglos eine Umgehungsstraße um Groß-Bieberau bei der zuständigen Verkehrsplanungsbehörde durchzusetzen.
1959 war Groß-Bieberau eine blühende Kleinstadt mit vielen verschiedenen Spezialgeschäften in der Markt- und Sudetenstraße – eine Drogerie, eine Apotheke, eine Parfümerie, eine Boutique mit französischer Mode, ein schöner Schmuck- und Brillenladen, ein gut sortiertes Haushaltswarengeschäft, ein Fotogeschäft, ein Handarbeitsladen, ein Schuhgeschäft, dazu kamen mehrere Bäckereinen und Metzgereien, viele Handwerksbetriebe, Gasthöfe und Bauernhöfe, Arztpraxen und ein Dentist. Auch in der Jochard- und Jahnstraße fanden sich noch einige Spezialgeschäfte wie Buchhandlung, Post. Übrig sind 2019 noch die inhabergeführten Geschäfte für Handarbeitswaren, Brillen und Pralinen und der Fotoladen. Deutlicher kann ein Niedergang wohl kaum beschrieben werden und dies vor allem, weil die regionale Planungsbehörde für Verkehr, das Regierungspräsidium in Darmstadt, nicht in der Lage ist eine angemessene und zeitgemäße Lösung für den Verkehrsknotenpunkt Groß-Bieberau zu finden.
Die Argumente für die Umgehungsstraße haben sich seit 1959 nicht wesentlich geändert. Schon damals wurden das hohe Verkehrsaufkommen, der hohe Anteil an Schwerlastverkehr, die Lärm- und Schadstoffbelastung der Luft sowie die mangelnde Verkehrssicherheit auf den schmalen Gehwegen festgestellt. Die Anwohner und viele Geschäftsinhaber haben die Konsequenzen gezogen und sind aus der Innenstadt verschwunden.
1979 erteilt die Stadtverordnetenversammlung einen Auftrag zur Erstellung eines Flächennutzungs- und Landschaftsplans.
1993 macht das Landesamt für Straßenbau einen für Groß-Bieberau inakzeptablen Vorschlag einer ortsnahen Umgehungsstraße entlang des ehemaligen Bahndamms, Alternativen werden von der Behörde kategorisch ablehnt, obwohl die Anwohner der Jahn- und Marktstraße offensichtlich keinen Vorteil davon haben, wenn der Verkehr statt vor dem Haus hinter dem Haus rollt. Zudem würden die Sportanlagen und Kleingärten vom Ort abgekoppelt und so die Naherholungsfunktion auf „Null“ reduziert. Wie es in der Ablehnung der Trassenführung durch die Stadtverordnetenversammlung vom 09.11.1993 heißt.
Es folgen nun unzählige Versuche auf Kreis- und Landesebene eine Lösung zu finden, was letztendlich nicht gelingt. Schon am 08.08.2006 wird festgestellt, dass bis 2015 wohl nichts passieren werde. Dies hat sich bewahrheitet, obwohl 2008 ein weiterer ernst zu nehmender Vorstoß von Seiten der Stadt unternommen wurde. Es wurden vier alternative Trassen erarbeitet, um 2009 bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans in den vordringlichen Bedarf zu kommen. Sogar der durchgeführte Retentionsraumausgleich für den Fischbach half nicht weiter, ebenso wenig wie der bereit gestellte Retentionsraum für die Gersprenz.
Es bleibt völlig unverständlich weshalb die entscheidenden Behörden die Lebensqualität von 20 000 Menschen über den Flächenverbrauch, der niemanden benachteiligt, stellen können. 20000 Menschen – eine Kleinstadt wie Reinheim- nämlich die Anwohner, die Bewohner von Groß-Bieberau und die Pendler würden täglich von einer Umgehungsstraße profitieren. Das kann doch legitimerweise von keinem Ministerium und keiner Regierung ignoriert werden. Die mangelnden Planungskapazitäten von Hessen Mobil können nur ein Vorwand sein, da es genug private Planungsbüros gibt, die gerne Aufträge übernehmen, zumal das Geld ja angeblich in Berlin bereit liegt.
Jetzt sofort handeln:
Unsere nachdrückliche Forderung ist, dass im neuen Regionalplan Südhessen, der gerade erstellt wird, der Bau der Umgehungsstraße B38 auf „Ziel“ hochgestuft wird. Es ist auch notwendig, dass der Bau der Umgehungsstraße in die Landesplanung Hessen aufgenommen wird.
Gleichzeitig sollte auch der Verkehr aus dem Fischbachtal um den Ort geleitet werden.
Damit können für Groß-Bieberau die Ziele aus IKEK verwirklicht und auch überregionale Ziele, wie die Belebung des Umlandes durch Gewerbeansiedlung, bezahlbaren Wohnraum, Verkürzung der Pendlerströme, Entlastung der Wissenschaftsstadt Darmstadt erreicht werden.
Damit auch der ÖPNV seinen Beitrag leisten kann, müssten die Taktungen wesentlich aufgestockt werden.
Literatur Quellen aus dem Archiv der StadtGroß-Bieberau
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